Köln 2018

51 Teilnehmer*innen fanden sich vom 11. bis 13. Mai im Tor28 in der Kölner Innenstadt zusammen. Gemeinsam mit 23 ehrenamtlichen Mentor*innen aus dem IT-Bereich und dem medienpädagogischen Organisationsteam war die Location gut gefüllt. Die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW übernahm die Organisation und Durchführung als regionaler Partner vor Ort.

Schwerpunktthema in Köln

In diesem Jahr war unser Schwerpunkt Diversität. Es war uns wichtig zu thematisieren, dass es viele unterrepräsentierte Gruppen – nicht nur im IT-Bereich – sondern auch innerhalb der Gesellschaft gibt, die oftmals ungehört bleiben und nicht mitgedacht werden. „Mit Code die Welt verbessern“ heißt für uns, nicht nur die eigene Welt zu verbessern, sondern alle mit zu denken. Denn ganz gleich, wie viele Menschen wir kennen, für wie viele wir sprechen: Wir sind nicht Alle! Es gibt immer noch mehr Menschen, die es zu sehen gilt. Mehr Meinungen, die gehört werden wollen. Mehr Einzigartigkeit, die respektiert werden muss.

Bei Jugend hackt in Köln wollten wir insbesondere Ideen und Werkzeuge entwerfen, die manch ungehörter Gruppe mehr Gehör verschaffen können. Die zeigen, dass Vielfalt Normalität ist. Die Filterblasen platzen lassen. Die Diskriminierung auflösen können und dazu beitragen, dass mehr von „anders“ zu „uns“ gehört.

Genau zu diesem Gedankengang hielt am Freitagabend die Netzaktivistin und Feministin Jasna Strick den Hauptvortrag der Veranstaltung, in dem sie auch auf die Hacker*innen-Ethik verwies: „Bewerte eine*n Hacker*in nach dem was sie tut, und nicht nach […] Aussehen, Alter, Herkunft, Spezies, Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung.“ und erinnerte daran „denkt bei euren Projekten auch an die Leute, die vielleicht nicht bei Veranstaltungen wie dieser sein können.“ Was uns in diesem Zusammenhang besonders gefreut hat, war die verstärkte Frauenpower unter den Mentor*innen (40%) – ein großes Danke an dieser Stelle an Claudia dafür!

Projekte

Am Ende des Wochenendes standen zwölf super spannende Projekt, die die Jugendlichen bei der gut besuchten Abschlusspräsentation am Sonntag Nachmittag vorstellten. Das Projekt Smart HUD möchte seinen Usern ermöglichen, sicher und smart Notifications beim Fahrradfahren aufzurufen und ansehen zu können, ohne auf das Smartphone blicken zu müssen. Das Device soll am Helm angebracht werden. Der Prototyp veranschaulichte die Idee schon sehr gut!

Die Gruppe vom Projekt syn<slate möchte durch ihr Programm allen professionellen- und Hobby- Filmer*innen das Leben erleichtern. Während der Aufnahme können Schnittmarken gesetzt werden, die das Tool erkennen- und so das Filmprodukt automatisiert zurechtschneiden kann.

„Tod durch Power Point?“ Das Team vom Projekt Presentation Optimiser Tool möchte sich dafür einsetzen, langweilige und unübersichtliche Präsentationen zu vermeiden. Ihr Tool soll einfache Tipps, Tricks und Regeln für gute Präsentationsfolien vermitteln.

Mit einer ganz anderen Themenrichtung beschäftigte sich das Projekt Mazics. Das Programm kann Musik visualisieren. „Das System zerlegt die .wave-Dateien in grobe Abschnitte (0,1 sec) und erstellt auf Grundlage der Frequenz ein Säulendiagramm, eine Kurve daraus, den Durchschnitt, die Frequenz des Peaks und die schwächste Frequenz . Um eigene Musik zu spielen einfach die Datei in den Ordner /music ziehen oder kopieren, Name eingeben und fertig.“

Mit einer negativen Form von „Sound“ beschäftigte sich das Team des Projekt NoiseWatch. Dieses bietet seinen Usern eine Lärmkarte, in der angezeigt werden kann, wann und wo mit welcher Lautstärke gerechnet werden kann. „Die Lärmkarte soll […] zeigen, welche Gebiete für ihre Lautstärke bekannt sind, oder beispielsweise vom Lautstärke-Niveau her familienfreundlich sind.“

Passend zum Jahresschwerpunkt im letzten Jahr entwickelte das Team hinter TrueNews – ein Tool, welches FakeNews erkennen soll. Es vergleicht beliebig viele Artikel und Mitteilungen miteinander und ermittelt so die Wahrscheinlichkeit des Wahrheitsgehalts. Unterscheiden sich die Inhalte zu sehr, kann es sich um FakeNews handeln.

VeWote ist eine Umfragen-System mit politischem Schwerpunkt. Hier können Umfragen erstellt, beantwortet und deren Ergebnisse angesehen werden. Die Gruppe möchte so zeigen, wie eDemocracy funktionieren kann.

„Mit Code die Welt verbessern“ möchte auch die Gruppe von KofferTraeger. Das Hardware-Projekt möchte körperlich eingeschränkten Menschen Erleichterung verschaffen, indem es das Tragen des Koffers übernimmt und der Fortbewegung der Inhaberin bzw. dem Inhaber folgt. Unter dem dieses jährigen Themenschwerpunkt ein besonders tolles Projektergebnis!

Wer nach dieser Fülle an Projekten eine kurze Lesepause benötigt, kann sich mit CoffeeTime auf die Suche nach gutem Kaffee machen. Das Team möchte allen, die viel unterwegs sind und wenig Geld in der Tasche haben, die Möglichkeit geben, auf guten Kaffeegenuss nicht verzichten zu müssen. Ausgeweitet wurde es schließlich noch auf Kakao und Tee. User können sich so Orte zum Kaffee kaufen anzeigen lassen, Preise einsehen und die jeweiligen Getränke bewerten.

Auch der Umweltschutz lässt sich mit Code verbessern! So kann mit dem Projekt IsFul der Stromverbrauch reduziert werden. Der intelligente Schalter erkennt, wenn der Akku eines Geräts voll geladen ist und schaltet den Strom ab. So soll es Umwelt und Gerät schützen.

„LuPO“ steht für „Laufbahn- und Planungstool Oberstufe“, dahinter verbirgt sich eine Software die in Schulen in NRW eingesetzt wird. Die Projektgruppe LuPO in „cool“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese zu verbessern und auch außerhalb von Windows nutzbar zu machen, ganz unter dem OpenSource Gedanken.

Last but not least möchte auch das Projekt Trashgame die Umwelt verbessern. Spielerisch soll das Mülltrennungs-System in Deutschland vermittelt werden. Für richtige Trennung werden die Spielenden mit Punkten belohnt, für falsche Trennung werden Punkte abgezogen. Die Schwierigkeit wird dadurch erhöht, indem der Müll zielsicher in die passende Tonne geworfen werden muss.

Die komplette Abschlusspräsentation lässt sich im Video unten anschauen (Danke liebes VOC <3).

Integration Hello World

Mit Jugend hackt Hello World werden seit März 2017 Workshops für Einsteiger*innen in ganz NRW angeboten, die sich für die Welt der Technik interessieren. Parallel zu Jugend hackt in Köln wurde mit Hello World ein zweitägiges Angebot für jüngere und unerfahrene Programmierbegeisterte geschaffen.

Am Samstag, den 12.05. begann das Angebot für die 21 Teilnehmer*innen bei Hello World. Mit sieben weiblichen und 14 männlichen Teilnehmenden ab 10 Jahren sowie acht Mentor*innen wurde bei Hello World ebenfalls an kleinen Projekten gearbeitet, deren Ziel es war, Probleme aus dem Alltag der Kinder und Jugendlichen zu lösen. Durch die gemeinsame Nutzung des Makerspaces, der Räumlichkeiten und der Jugendherberge konnten die Teilnehmenden beider Veranstaltung in Austausch treten.

Danke!

Wir möchten uns herzlich bei allen bedanken, die Jugend hackt in Köln 2018 ermöglicht haben. Vielen Dank an alle Förderer, Partner, Sponsoren und Unterstützer, allen vorweg das Ministerium für Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und unserem Kooperationspartner, der Stadt Köln, sowie REWE Systems und zudem codecentric, adesso Insurance Solutions, und Cyber:con.

Besonderer Dank geht zudem an die ehrenamtlichen Helfer*innen, Mentor*innen und natürlich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ohne euch wäre Jugend hackt nicht möglich! Wir hatten in jedem Fall eine ganz tolle Zeit mit Euch und freuen uns jetzt schon wieder tierisch  auf nächstes Jahr! Tierisch? Ja klar! Alpaka und so 😉

Geschrieben von Karolina Albrich

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