Heidelberg 2019

Unter dem diesjährigen Jahresmotto "Mit Code die Um:welt verbessern" fand vom 18. bis zum 20. Oktober das zweite Jugend hackt Event in Heidelberg statt. Gemeinsam mit 40 Jugendlichen und knapp 20 ehrenamtlichen Mentor*innen haben wir die Fakultät für Informatik in ein kleines Camp für junge Nachwuchs-Hacker*innen verwandelt und uns dran gemacht mit Leidenschaft, Begeisterung und vielen Zeilen Code die Welt im Kleinen besser zu machen.

Unser Jahresmotto „Mit Code die Um:Welt verbessern“ (CC BY NC SA Samule Scherer)

Für unsere immer größer werdende Jugend hackt-Familie geht es ja schon immer darum, unser Interesse an Technik und Digitalität in Einklang mit Werten wie Toleranz, Weltoffenheit, Diversity oder Fairness auszuleben. Da in Heidelberg dieses Jahr viele Jugendliche zum ersten Mal auf einem unserer Hackathons waren, fand unsere spielerische Auseinandersetzung mit der der Hacker*innen-Ethik großen Anklang. Moderiert von Jadga und Steffen haben wir uns noch einmal alle gemeinsam darauf besonnen, was unsere Community ausmacht und wie wir mit unserer unmittelbaren Umwelt – von Daten über Menschen bis hinzu Pflanzen – umgehen wollen.

Hacker*innen-Ethik 1,2 oder 3 (CC BY NC SA Samule Scherer)

Unsere Teilnehmer*innen haben uns dabei mal wieder gezeigt, wie viele Gedanken sich junge Menschen um unsere Gesellschaft machen, wie scharfsinnig sie Ungerechtigkeiten wahrnehmen und wie differenziert ihre Forderungen für eine Verbesserung unserer Zukunft sind. Die Vielseitigkeit und Kreativität dieses Denkens konnten wir dann auch bei den vielen Ideen für konkrete Projekte bestaunen, welche unserem Motto folgend die Um:Welt verbessern wollen.

Eine Wand voller Ideen und Projekte (CC BY NC SA Samule Scherer )

Aus 23 Ideen wurden schließlich neun Projekte ausgewählt, zu denen sich jeweils Teams aus Teilnehmer*innen und Mentor*innen zusammen gefunden haben. Ab dann hieß es endlich coden, maken und hacken, was das Zeug hält. Ob in unserem temporär aufgebauten Makerspace, an Arbeitsinseln auf den Gängen oder in unserem zum Projectspace umfunktionierten Hörsaal.

…volle Konzentration bei Team Find Your Flower (CC BY NC SA Samule Scherer)

Wer sich zwischendurch mal eine Pause gönnen wollte und dabei trotzdem noch was lernen wollte, konnte dies bei unseren Lightning Talks tun, die dank des Supports vom VOC des Chaos Computer Clubs auch alle zum Nachschauen auf dem Media-Server des CCC zur Verfügung stehen. Steffen sprach über Clean Code, Jadga zeigte wie man mit Turtle Stich Stickmaschinen steuert, Jasper erklärte wie man Crossplattform mit flutter arbeitet, Julia stellte das Code:for Netzwerk vor und wie man Offenen Daten die Welt verbessert und Max aus unserer Partnerstadt Palo Alto im Silicon Valley stellte sein Peer-to-Peer Bildungsprojekt Robotics for all vor.

Lightning Talk mit Max Robotics for All (CC BY NC SA Samule Scherer)

Eure tollen Projekte

Mit unserem Jahresmotto als Impulsgeber haben sich viele der umgesetzten Projekte mit Klima- und Umweltschutz auseinandergesetzt. So geschehen bei dem Projekt Find your Flower, hinter dem eine kluge Web-App steht, die eine*n dabei unterstützt, einen persönlichen Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten. Hierfür hilft die App sowohl, die richtige Pflanze als auch den direkt passenden Blumenladen in der Nähe ausfindig zu machen – nur das Einpflanzen muss man dann selber machen 😉

Das es bei einem Hackathon nicht nur ums Coden gehen muss, hat das Team Super Smart Mirror gezeigt, indem sie aus recycelten Materialien einen intelligenten Spiegel gebaut haben, der einem morgens beim Zähneputzen die neusten Nachrichten und das Wetter in der Umgebung zeigt.

Making meets Hacking – Stichsägen für den Smart Mirror (CC BY NC SA Samule Scherer)

Unsere Umwelt kann auch durch Worte verschmutzt werden und auch Diskurse erhitzen sich zur Zeit immer schneller. Wie sich diese Trends über die Jahre in den Parteiprogrammen in der deutschen Politiklandschaft entwickelt haben, hat sich die App Sprach-Politik näher angeschaut und interessante Trends in der Verwendung von Worten unserer Politiker*innen aufgezeigt.

Zum Glück kann man ja bei uns die eigenen Meinung frei formulieren, doch auch die Meinungsfreiheit kennt ihre Grenzen und gerade im Netz werden diese von vielen Leuten immer wieder überschritten. Mit dem Plugin re:respect kann man volksverhetzende Tweets direkt bei der verantwortlichen staatlichen Stelle melden und „ausräumen“ – auch das ist Schutz vor Umweltverschmutzung!

Den Zusammenhang zwischen virtuellen und echten Welten haben sich die beiden Gamification-Projekte Green World und Green Garden näher angeschaut. Während die Teilnehmer*innen bei Green Garden eine Minecraft World gebaut und durch unterschiedliche Umweltschutz-Aufgaben zum Leben erweckt haben, wird man bei Green Garden für das fiktive Einsammeln von Müll mit virtuellem Saatgut belohnt, welches man zum Schutz des Klimas direkt verpflanzen muss – und da sag nochmal jemand, beim Zocken lerne man nichts…

In unser Keynote am Freitag lernten wir, dass im Kampf gegen den Klimawandel Wissen und gute Daten die Basis für effektiven Umweltschutz sind. Genau solche Daten liefert die selbstgebaute Sensorik des Projektteams Luftmessungsbox.

Wir kennen mittlerweile die Treibhausgas-Bilanz nahezu aller Lebensbereiche und Aktivitäten, da aber leider nur der kleinste Teil unseres CO2-Fußabdrucks vor unseren Augen entsteht, ist es schwierig, einen Bezug zu unserem eigenen Verbrauch zu erlangen. Hier kommt die App CO2 Small Foot ins Spiel, die uns dabei hilft, unseren täglichen Verbrauch im Blick zu haben und motiviert uns, weniger CO2 zu verbrauchen.

CO2-Reduktion im Alltag bedeutet oft Verzicht. Doch wenn man sinnvoll das Vorhandene teilt, geht es auch anders: So hilft die App Caring dabei, den oder die richtige Partner*in für das Teilen von PKW zu finden. Denn zusammen fahren macht nicht nur mehr Spaß, sondern spart dazu eine Menge schädliche Treibhausgase.

Danke, Danke, Dankeschön <3

Wir zitieren hier nochmal unseren Keynote-Speaker Sven Lauterbach von der Uni Heidelberg, der auf die Frage, was ihn bei all den düsteren Nachrichten in Bezug auf unser Klima noch hoffen lässt. Hierzu sagt er einfach nur: „Die Jugend von heute!“. Das finden wir auch und so waren wir begeistert von all diesen tollen Projekten, der Kreativität im Lösen von Problemen und das Dranbleiben, wenn es mal schwieriger wird. Ein Dankeschön geht also an unsere tollen Teilnehmer*innen. Die zweite Komponente für die wunderbare Atmosphäre, die an diesem Wochenende überall zu spüren war, waren unsere wunderbaren Mentor*innen und Helfer*innen, ohne die das Event nicht vorstellbar ist! Danke euch für eure Energie, Kraft und Leidenschaft!
Neben all diesen tollen Menschen braucht es auch Unterstützer*innen, die das Potential unserer Arbeit erkennen und so ein Wochenende möglich machen. Hier gilt unser großer Dank der der Hopp Foundation for Computer Literacy & Informatics, die gemeinsam mit dem Veranstalter vor Ort, dem DAI Heidelberg kooperiert und Jugend hackt in Heidelberg bereits zum zweiten Mal in Folge finanziell trägt…. und wer nochmal nachschauen oder nachlesen will findet hier nochmal alle Links zu den Videos, Fotos und Projekten.

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