Hamburg 2015

Letztes Wochenende fand das erste regionale Jugend hackt Nord Event im Hamburger Gaußhof statt. In 44 Stunden haben 37 hochmotivierte Jugendliche zehn großartige und sehr unterschiedliche Projekte entwickelt. Möglich wurde dies durch die tolle Unterstützung von 18 ehrenamtlichen Mentor*innen und einem elfköpfigen Orgateam.

Ohne Berührungsängste bastelten die Jugendlichen sofort am Freitag drauf los mit Hardware wie Raspberry Pis und Arduinos, wandelten in virtuellen Welten mit der Oculus Rift, druckten was der 3D-Drucker hergab und hackten bis in die späten Abendstunden. Was einen guten Hacker wirklich ausmacht und was sich hinter Begriffen wie Hackerethik und Hacktivism versteckt, konnten sie mit Dodger vom Chaos Computer Club diskutieren. Schließlich geht es darum, neue Technologien nicht nur zu benutzen, sondern auch zu hinterfragen und unter ethischen Gesichtspunkten zu betrachten.

Projekte wie Social Connection, Moin Refugees und Zeichne deine Zukunft lassen keinen Zweifel daran, dass sich die Jugendlichen Gedanken machen um ihre Mitmenschen und wie sie die Gesellschaft mit ihrem Code ein Stückchen besser machen können. Den Preis in eben dieser Kategorie „Mit Code die Welt verbessern“ holten sich dann auch Emmi und Sheeva von Social Connection, einer Plattform, die eine Übersicht über alle sozialen Projekte in der Nähe bietet und so die Suche und Teilnahme an ehrenamtlicher Arbeit erleichtert.

Das Projekt Zeichne deine Zukunft von Hameed und Ahmad will Kindern Möglichkeiten und Wege für die spätere Berufswahl aufzeigen. Noah, Moritz und Finn konnten mit ihrem Projekt „Moin Refugees“ gleich zwei Preise einheimsen, den Publikumspreis und den Preis für das beste Design. Ihre App bietet alle notwendigen Infos sowohl für Helfer*innen als auch für Geflüchtete, und hat sogar schon ein integriertes Spendensystem.

Die größte Projektgruppe des Events war SchoolNet von Jan Moritz, René, Jonas, Daniel, Peter, Lukas, Timo, Malte und Loïc, die sich keinem geringeren Problem annahmen als der Digitalisierung der Schule: Hausaufgaben abschicken und geben, digitale und aktuelle Vertretungspläne. Auch das gehört zum Hacken, ein Problem in seiner Umwelt zu erkennen und sich dann eine Lösung dafür zu überlegen.

Auch die Jury bestehend aus Diana Knodel (Appcamps), Marco Maas (Open Data City), Dorina Gumm (CCC), Kathrin Joswig (PLAY15, Initiative Creative Gaming) und Sven Reinck (Mentor) war begeistert von den vielfältigen Ideen. Das Projekt Invisible PGP von Moritz dreht sich um das aktuelle Thema Datenschutz und Sicherheit. Den Preis in der Kategorie „Bester Code“ konnte sich aber das Projekt Anti-Cheat sichern. Mit einer beeindruckenden Vernetzung aus Hardware und Software entwickelten Markus, Johannes und Lenny eine Lösung für ein bekanntes Problem in der Gamingbranche: „Cheaten“ zum Beispiel mit Hilfe von Aimbots ist im E-Sport etwa vergleichbar mit Doping bei Olympischen Spielen.

Nicht nur das Team von Anti-Cheat beschäftigte sich mit dem Schwerpunktthema Gaming, das passend zum Kooperationspartner, dem PLAY15 Festival, ausgerufen wurde. Bei GameOver21 haben sich Niklas und Jonas nicht nur mit neuen Technologien auseinandergesetzt, sondern wollen sonst nicht erlebbare Welten, wie beispielsweise das Kriegsgebiet in Syrien, dank VR (Virtual Reality) erlebbar machen. Thjorven, Ruben, Ilias, Yannick, Johannes, Alex und Malte von TheCube haben nicht nur ihr eigenes Spiel, sondern sogar ihre eigene Musik komponiert. Den Sonderpreis in der Kategorie Gaming gewann jedoch Karl mit seinem Projekt Mirrorsveg VR, in dem man mit der Oculus Rift in virtuellen Welten hin und her springen und Bienen retten kann.

Ein weiteres zentrales Thema des Wochenendes waren offene Daten, die auch in vielen der Projekte Verwendung fanden. Julian, Ernst und Timon von Life is Complex beispielsweise haben aus den Daten des Hamburger Transparenzportals die Stadt ganz neu visualisiert und in einem virtuellen Rundflug präsentiert.

Das Publikum und die Jury staunte nicht schlecht, da sie sogar Lärmdaten und die unterschiedlich großen Baumkronen des Hamburger Baumkatasters berücksichtigten. Mit dieser Idee holten sie sich dafür den Preis in der Kategorie „AHA-Moment“.

Dieser tolle Auftakt wäre ohne Unterstützung nicht möglich gewesen. Wir möchten uns deshalb bei unseren Sponsoren und Spendern ganz herzlich bedanken. Mit dabei waren unter anderem die Basler AG, MSP Medien Systempartner, die Fachhochschule Wedel, Senacor, Think Heads, hmmh, Otto, Videa Services, Hellweg Baumärkte, Top Concept, DIVSI, Just Software und Immonet – danke!

Begeisterte Teilnehmer*innen, die sich gleich für’s nächste Jahr anmelden wollen, ein beeindrucktes Publikum und eine Jury, die sich bei all den tollen Projekten kaum entscheiden kann – all das steigert jetzt schon die Vorfreude auf Jugend hackt Nord 2016.

 

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Geschrieben von Theresa Grotendorst

2015 und 2016 hieß Jugend hackt Hamburg noch Jugend hackt Nord

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